Die Arbeiten von Jens Becker verbinden verschiedene Vorstellungen und Artefacte aus Bereichen der Naturwissenschaft, dem Alltäglichen, Religion, Philosophie, Psychologie, Akustik, Optik, dem Sichtbaren und Unsichtbaren. Becker ist Forscher, der mit grösster Ernsthaftigkeit und Sorgfalt sogenannte Experimentalaufbauten erschafft. Sie erscheinen geeignet, bestimmte Umstände und Situationen zu generieren, welche die Beobachter, zu denen sich der Künstler selbst zählt, in einen Zustand freien Beobachtens versetzen können. Dabei avancieren sie zu einem wesentlichen Teil des Experiments. Der Künstler definiert seine Experimental-
aufbauten als offenes Geschehen im Gegenwärtigen, in dem das Phänomen der Zeit visualisiert wird. An dieser Schnittstelle werden die Verbindungen zwischen Naturwissenschaft, Kunst und Glaubensvorstellungen untersucht. Die Arbeit Beckers ist der Versuch des Rückzugs in eine Stille, aus der Transzendenz aufleuchtet, die in teilweise sensationellen Auftritten ihren Höhepunkt findet. Grenzen werden nicht überschritten sondern als nicht existent vorrausgesetzt.
Text: Georg Weiser